Bye bye, ihr Ferkelchen! Rund ein Jahr habt ihr mich nun begleitet, seit meiner Fortbildung im Zürcher Ressourcen Modell Anfang 2022. Jetzt brauche ich euch nicht mehr, ihr habt euren Zweck erfüllt. Doch bevor ich euch ins wilde Leben entlasse, schreibe ich noch schnell eure Geschichte auf. Denn was mir geholfen hat, hilft vielleicht auch anderen. Oink.
Der Kern der Geschichte ist schnell erzählt. Jemand nimmt sich ganz fest vor, ab jetzt irgendetwas zu tun (mehr Sport treiben, weniger rauchen, häufiger nein sagen, souveräner sein, die Work-Life-Balance verbessern... you name it). Und dann tut er oder sie es doch nicht. Die gewünschte Verhaltensweise, das ersehnte Erleben oder die innere Einstellung wird zwar wortreich beschrieben – in die Tat umgesetzt jedoch selten. Oder nicht nachhaltig. Oft liegt es daran, dass das bewusste Motiv nur dem Verstand entsprungen ist, der Ratio. Das Ziel muss erreicht werden! Gegenläufig wirken aber die Kräfte des unbewussten Motivs, das seinen Ursprung in Gefühlen oder Bedürfnissen hat. Und nicht selten passen die beiden nur mittelmäßig zueinander, so dass eine akute Umsetzungsblockade entsteht.
Hier sorgt eine kreative Coaching-Methode für Abhilfe. Spaß macht sie obendrein. Das „Zürcher Ressourcen Modell“ nach Maja Storch und Frank Krause, kurz ZRM®, arbeitet mit Bildern, somatischen Markern, Mottozielen, Embodiment und Erinnerungshilfen, um das gewünschte Ziel nachhaltig in den Alltag zu bringen.
Hast du Lust, mehr über das ZRM® zu erfahren und die Methode selbst auszuprobieren? Oder bist du Coach und suchst nach einer Weiterbildung? Dann melde dich bei mir, ich biete immer wieder Online-Seminare zum ZRM® an - wenn ihr euch zu dritt anmeldet auch zu eurem Wunschtermin.
Das war so: Zu Beginn meiner Selbständigkeit, nach 20 Jahren Festanstellung, hatte ich – vorsichtig ausgedrückt – leichte Zweifel bezüglich meiner beruflichen Fähigkeiten und Stärken. Meine erste Reaktion auf Anfragen wie Webinare, Vorträge, Projektaufträge o.ä. war sinngemäß meistens: „Iiiiiich?? Wie kommen die denn auf mich?! Wieso denken die, ich könnte das? Fataler Fehler!“. Eine unbekannte Nummer erscheint auf dem Display? Ich zögere ernsthaft, dranzugehen. Ein Unternehmen fragt einen Vortrag an? Ich hoffe beim Blick in den Kalender, eine gute Ausrede für genau diesen Tag zu haben. So in die Richtung – kennst du vielleicht, wenn du auch Impostor-Tendenzen hast. Jedenfalls ist so eine Haltung für den Aufbau einer erfolgreichen Selbständigkeit nicht gerade hilfreich. Ergo: Ich wollte etwas an meiner Haltung ändern.
Im Seminar wählte ich aus der ZRM®-Bilddatenbank ganz intuitiv ein Bild von einem kleinen Ferkelchen, ohne in dem Moment zu wissen, warum. Erst bei der Sammlung der freien Assoziationen zu diesem Bild tauchten Worte auf wie: neugierig, selbstbewusst, lebensfroh, Glücksschwein, im Moment leben, lächeln, sich nicht aufhalten lassen, klein aber oho. Daraus erwuchs mein selbst formuliertes, kreatives Mottoziel: „Mit einem Lächeln läuft mein inneres Glücksschwein neugierig los."
Ich weiß, vielleicht musst du jetzt lachen beim Lesen oder schüttelst ungläubig den Kopf. Mit den Mottozielen ist das so eine Sache: Für Außenstehende mögen sie lustig, manchmal auch verwirrend oder völlig sinnfrei wirken. Aber für denjenigen, der sich das Mottoziel erarbeitet hat, ist es höchst sinnhaft und motivierend. Ist so, musst du jetzt einfach mal glauben ;-)
„Mit einem Lächeln läuft mein inneres Glücksschwein neugierig los."
Sobald das Mottoziel feststand, habe ich mich auf die Suche nach Primes gemacht, also Erinnerungshilfen, die im Alltag mein Unbewusstes triggern, so dass mein Selbst immer wieder daran erinnert wird, sich diesem Ziel zu nähern – zum Teil sogar ohne dass ich es bewusst mitbekomme. Zu meinen Primes gehörten ein rosa Kugelschreiber, ein rosa Pullover, das Foto des Ferkels auf meinem Schreibtisch, die Romanfigur Wilbur aus Elwyn White’s „Wilbur und Charlotte“ (sympathischstes Schweinchen ever). Und dann schenkte mir eine Freundin die Ohrringe, die ebenfalls als Erinnerungshilfe ein Jahr lang meinen Schreibtisch schmückten.
Und jetzt, ein Jahr später, kann ich sagen: Meine Haltung hat sich grundlegend geändert. Nicht von jetzt auf gleich, sondern Schritt für Schritt. In kleinen Ferkelsprüngen sozusagen, getriggert von vielen bewussten und unbewussten Erinnerungshilfen. Wenn fremde Nummern anrufen, gehe ich neugierig dran. Bei neuen Projektanfragen sage ich viel schneller ja als nein. Ich zweifle weniger, wäge weniger ab, traue mir mehr zu. Ja! Es war eben alles da – nur unter einem riesigen Misthaufen an Selbstzweifeln verborgen. Oink.
Welche Haltung möchtest du im ZRM-Seminar am 10. & 11. Juni 2023 in Berlin unter deinem Misthaufen wiederentdecken?